Wassersprudler: Gesunde Quelle für Sprudelwasser oder wahre Keimschleudern?
Es gibt immer wieder Menschen da draußen, die glauben, dass Wassersprudler Keimschleudern seien. Sie haben das Bild vor Augen, dass die Sprudeldüse komplett verkeimt ist und sich auch in den Flaschen mit der Zeit Bakterien ansiedeln. Dem ist jedoch nicht so – zumindest dann nicht, wenn Du Deinen Wassersprudler richtig reinigst!
In diesem Artikel möchte ich mit einigen Vorurteilen aufräumen, Dir ein paar Tipps an die Hand geben, wie Du Deinen Wassersprudler sauber hältst und die Frage beantworten, ob Wassersprudler generell gesund sind. Ich hoffe, dass ich Dir mit diesem Artikel Deine Ängste nehmen kann!
Inhaltsverzeichnis
5 Vorurteile über Wassersprudler (und wie es wirklich ist!)
1. Vorurteil: Wassersprudler und dessen Flaschen sind ein Paradies für Bakterien
Wenn Du Deinen Wassersprudler und die zugehörigen Flaschen regelmäßig saubermachst, werden sich keine Bakterien darauf ansiedeln. Besonderen Wert solltest Du dabei auf die Reinigung der Sprudeldüse und auf das Mundstück der Flaschen legen. Auch die Deckel der Flaschen solltest Du nicht vergessen!
Dieses Vorurteil bewahrheitet sich nur dann, wenn Du Deinen Sprudler und dessen Flaschen versiffen lässt und nie reinigst.
Zu diesem Thema habe ich übrigens 3 Artikel geschrieben, in denen ich Dir im Detail erkläre, wie diese Reinigung idealerweise auszusehen hat. Die Artikel gelten natürlich nicht nur für Wassersprudler von SodaStream, sondern generell für alle Geräte:
- Wassersprudler reinigen: Darauf solltest Du unbedingt achten!
- Wassersprudler Flaschen reinigen: 4 einfache und effektive Methoden
- SodaStream entkalken: So entkalkst Du Deinen Wassersprudler richtig
Wenn Du die Anleitungen in diesen Artikeln gewissenhaft befolgst, werden sich auf Deinem Wassersprudler und in Deinen Flaschen keine Bakterien oder sonstige Keime ansiedeln. Auch der lästige Kalk hat auf diese Weise keine Chance!
2. Vorurteil: Leitungswasser ist mit Schwermetallen belastet
Die Verwendung von Bleirohren in den Leitungen eines Hauses ist in Deutschland seit dem Jahr 1973 verboten. Wenn Du keine Bleirohre im Haus hast, musst Du Dir normalerweise keine Sorgen um Schwermetalle machen, da Leitungswasser in Deutschland eines der bestkontrolliertesten und sichersten Lebensmittel ist.
Solltest Du Dir doch Sorgen um Schwermetalle machen, solltest Du Deinen Vermieter kontaktieren und auf Nummer Sicher gehen, dass auch wirklich keine Bleirohre im Haus mehr verlegt sind. Alternativ kannst Du Dein Leitungswasser auch einfach selbst testen. Entsprechende Test-Kits gibt es zum Beispiel auf Amazon zu kaufen.
3. Vorurteil: Wassersprudler sind krebserregend
Wenn der Mensch etwas nicht kennt oder ihm etwas komisch vorkommt, dann heißt es heutzutage immer direkt, diese Sache sei krebserregend. Das ist jedoch Unsinn, es sei denn, Du wohnst im Altbau, in dem immer noch Bleirohre verlegt sind (siehe oben).
Es gibt aktuell keinerlei Hinweise darauf, warum Wassersprudler krebserregend sein sollten.
4. Vorurteil: Wassersprudler sind ungesund
Ja, auch diese Behauptung wird häufig einfach so in den Raum gestellt. Dabei gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Wassersprudler ungesund sein sollten.
Es ist eher das Gegenteil der Fall: Leitungswasser wird in Deutschland stark kontrolliert. Es enthält außerdem wichtige Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Mineralstoffe (Calcium, Magnesium, Kalium etc.). Es kommt kein destilliertes Wasser aus unseren Leitungen, wie es oft von Wassersprudler-Feinden propagiert wird.
5. Vorurteil: Der Zylinder sondert Aluminium ins Wasser ab
Aluminium ist nur schwer löslich, weswegen es absolut unwahrscheinlich ist, dass es irgendwie über das Gas ins Wasser gelangen sollte. Außerdem werden die Zylinder regelmäßig vom TÜV geprüft, sodass von ihnen keine Gefahr ausgehen sollte.
5 weitere Tipps für einen hygienischen Umgang mit Wassersprudlern
1. Tipp: Abgestandenes Sprudelwasser wegkippen und neu sprudeln
Dein Sprudelwasser ist über Nacht abgestanden? Dir schmeckt das Wasser selbst nach einigen Stunden schon nicht mehr? Dann solltest Du nicht geizig sein und das abgestandene Wasser einfach wegschütten – oder zum Beispiel Deinen Pflanzen geben.
Der Grund dafür ist der: Je länger das Wasser steht, desto mehr Zeit haben eventuell vorhandene Bakterien, sich zu vermehren. Besonders dann, wenn das Wasser über Nacht steht und es relativ warm ist, ist dies ein idealer Nährboden für Bakterien.
Bevor Du neues Wasser aufsprudelst, solltest Du die Flasche einmal kurz mit klarem Leitungswasser ausspülen, um auf Nummer Sicher zu gehen.
2. Tipp: Nicht direkt aus der Flasche trinken
Wenn Du direkt aus der Flasche trinkst, kommen die Bakterien aus Deinem Mundraum zwangsläufig mit der Öffnung der Flasche in Berührung. Es ist daher empfehlenswert, das Sprudelwasser immer erst in Gläser zu füllen und dann zu trinken – das ist übrigens auch deutlich zivilisierter!
3. Tipp: Sirup im Glas und nicht in der Flasche mischen
Sirup solltest Du immer direkt im Glas mischen – und nicht wie vom Hersteller empfohlen direkt in der Flasche. Insbesondere zuckerhaltiger Sirup ist nämlich der ideale Nährboden für Bakterien und Keime.
Auf diese Weise verhinderst Du nicht nur Bakterienwachstum in der Flasche, sondern ersparst Dir außerdem die lästige Reinigung der Flasche. Zuckerüberreste lassen sich nämlich nur sehr schwer entfernen.
4. Tipp: Kunststoffflaschen solltest Du nur bis zum Ablaufdatum verwenden
Kunststoffflaschen von Wassersprudlern haben immer ein Ablaufdatum und sollten nach diesem Zeitpunkt nicht mehr verwendet werden. In der Regel halten sie jedoch mehrere Jahre, bevor sie getauscht werden müssen.
Der Grund dafür: Im Laufe der Zeit entstehen durch Umwelteinflüsse und durch Verschleiß Mikrorisse im Kunststoff. In diesen Rissen siedeln sich liebend gern Bakterien an, die durch die alltägliche Reinigung kaum entfernt werden können.
5. Tipp: Sprudelwasser kaltstellen
Wo es warm und feucht ist, da sind auch Bakterien meist nicht fern. Wenn Du gerade nicht von der Flasche trinkst, solltest Du sie daher idealerweise in den Kühlschrank stellen. So verlangsamst Du das Wachstum eventuell vorhandener Bakterien.
Es kommt auch darauf an, wie empfindlich Du bist!
Die Tipps, die ich hier aufgelistet habe, sind Best Practices. Wenn Du sehr empfindlich bist, dann solltest Du Dich an diese Tipps halten.
Ich persönlich trinke direkt aus der Flasche und mache die Flasche auch am nächsten Morgen noch leer. Mir macht das Nichts aus. Letztendlich musst Du selbst herausfinden, wie empfindlich Du reagierst. Im Zweifelsfall solltest Du die Tipps, die ich in diesem Artikel genannt habe, einfach befolgen.
Zusammenfassung: Wassersprudler sind gesund, wenn Du sie richtig reinigst
Wassersprudler können tatsächlich zu Keimschleudern werden – allerdings nur, wenn Du es zulässt und sie nicht regelmäßig reinigst. Wenn Du den Sprudler und seine Flaschen gewissenhaft sauber hältst, wirst Du viel Spaß mit Deinem Wassersprudler haben. Gesundheitliche Probleme sollte es dann normalerweise keine geben. Im Gegenteil: Selbst gesprudeltes Wasser ist sogar sehr gesund!