Wie entsteht Sprudelwasser: Natürlicher und künstlicher Vorgang einfach erklärt
Sprudelwasser ist eines der beliebtesten Getränke der Deutschen. Es hat keine Kalorien, erfrischt vor allem im Sommer und prickelt auf der Zunge. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich auch Wassersprudler immer größerer Beliebtheit erfreuen.
Aber wie entsteht Sprudelwasser eigentlich? Man unterscheidet grundsätzlich zwei Verfahren: Die Entstehung von Sprudelwasser in der Natur, sowie die künstliche Herstellung in den eigenen vier Wänden. In diesem Artikel erkläre ich beide Verfahren und die jeweiligen Besonderheiten.
Inhaltsverzeichnis
Wie entsteht Sprudelwasser auf künstlichem Wege?
Die Herstellung von Sprudelwasser ist mithilfe von Wassersprudlern zum Glück kinderleicht. Selbst das Verfahren kann man mit wenigen Sätzen verständlich erklären.
Wie funktioniert die Herstellung von künstlichem Sprudelwasser?
Für die Herstellung von Sprudelwasser brauchst Du grundsätzlich zwei Zutaten: Stilles Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2). Wenn das Kohlenstoffdioxid unter Druck in das Wasser eingeleitet wird, reagiert es dort zu Kohlensäure. Diese Kohlensäure ist jedoch äußerst instabil und gast mit der Zeit aus. Sie verlässt das Wasser wieder in Form von CO2. Das sind die kleinen Bläschen, die Du im Sprudelwasser sehen kannst.
Welche Möglichkeiten gibt es, um Zuhause Sprudelwasser herzustellen?
Die beliebteste Methode, um Sprudelwasser selbst herzustellen, ist ein Wassersprudler. Er verfügt über einen Zylinder, der das notwendige Kohlenstoffdioxid enthält. Du musst also nur eine Flasche mit stillem Wasser einsetzen, den Knopf kurz betätigen und schon bist Du fertig.
Ähnlich funktionieren Soda-Siphons. Hier wird das stille Wasser direkt in der Flasche mit CO2 angereichert. Das funktioniert mithilfe einer kleinen CO2-Patrone, die sich in der Flasche befindet. Soda-Siphons findet man in deutschen Haushalten deutlich seltener als Wassersprudler, da sie auf Dauer unpraktisch sind.
Die letzte Methode, die auf Dauer allerdings gar keinen Sinn macht, ist Sprudelwasser selber machen. Dafür brauchst Du 3 Zutaten: Leitungswasser, Zitronensaft und Natron. Diese Methode eignet sich allerdings eher dafür, seinen Kindern das Fach Chemie näherzubringen.
Wer hat das Verfahren zur Herstellung von Sprudelwasser entwickelt?
Das künstliche Verfahren zur Herstellung von Sprudelwasser gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Es wurde vom Engländer Joseph Priestley entwickelt. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, empfehle ich Dir den Artikel „Wer hat Sprudelwasser erfunden?“.
Wie entsteht Sprudelwasser in der Natur?
In Deutschland gibt es zahlreiche Sprudelwasser, die so gut wie jeder kennt: Gerolsteiner, Adelholzener und Apollinaris sind nur 3 große Namen von vielen. Besonders beliebt sind Sprudelwässer, die aus vulkanischen Regionen stammen, da diese natürlicherweise besonders reich an Mineralien, Spurenelementen und Kohlensäure sind.
Wie entsteht natürliches Sprudelwasser auf physikalischem Wege?
Die Reise des Sprudelwassers beginnt in Form von Regen. Als Regen ist das Wasser komplett frei von Verunreinigungen, aber auch frei von Mineralien, Spurenelementen und Kohlensäure.
Danach sickert es in den Boden und dringt immer tiefer in das Erdreich ein. Es fließt durch diverse Schichten von Sand, Kies und Gestein und nimmt dabei Mineralien und Spurenelemente auf. Besonders reich an Mineralien sind dabei Regionen vulkanischen Ursprungs. Doch bei Mineralien bleibt es nicht: Das Wasser reagiert auf seinem Weg nach unten außerdem mit Kohlendioxid, das sich in den Gesteinsschichten befindet. Es entsteht Kohlensäure.
Letztendlich landet das mit Mineralien und Kohlensäure angereicherte Sprudelwasser in unterirdischen Reservoirs – dann spricht man von Grundwasser. Dieses Grundwasser wird dann entweder durch Bohrungen angezapft, oder aber das Wasser sprudelt in Form einer natürlichen Mineralquelle an die Oberfläche zurück.
Wie wird natürliches Sprudelwasser in Deutschland gefördert?
Viele Sprudelwässer in Deutschland werden in vulkanischen Gebieten abgefüllt, da dieses normalerweise besonders reich an natürlicher Kohlensäure und Mineralien sind.
In solchen Gebieten bohrt man Brunnen, mit deren Hilfe das natürliche Sprudelwasser gefördert und in spezielle Behälter geleitet wird. Andere Hersteller entnehmen das Wasser einer oberirdischen Quelle. Es muss also nicht zwangsläufig ein Brunnen gebohrt werden. Danach wird das Wasser gefiltert und von eventuell vorhandenen Verunreinigungen befreit. Danach wird es in Flaschen abgefüllt und verkauft.
Manche Hersteller reichern ihr Wasser zusätzlich mit Kohlensäure und Mineralien an, um den Gehalt und den Geschmack zu verbessern.
Ist natürliches Sprudelwasser gleichzeitig auch immer Mineralwasser?
Sprudelwasser ist offiziell lediglich Trinkwasser mit Kohlensäure. Für Mineralwasser gelten hingegen strengere Richtlinien: Es muss aus einer unterirdischen Quelle stammen, eine gewisse Mindestmenge an Mineralstoffen aufweisen und darf nur eine maximale Konzentration an Schadstoffen enthalten.
Natürliches Sprudelwasser kann also ein Mineralwasser sein, muss es aber nicht. Man kann nicht oft genug betonen, dass Mineralwasser und Sprudelwasser keine Synonyme sind!
Zu diesem Thema habe ich aufgrund der Komplexität einen eigenen Artikel geschrieben: „Was ist der Unterschied zwischen Sprudelwasser und Mineralwasser?“. Bei Interesse kannst Du einfach dort weiterlesen.